Die unterschiedlichen Arten von Hundefutter und ihre Vor- und Nachteile
Ob im Supermarkt oder im Onlineshop für Tierbedarf – die Auswahl an Hundefutter ist riesengroß. Nicht nur Hundeneulinge fragen sich, welches die beste Ernährung für ihren Liebling ist, auch erfahrene Hundebesitzer sind oft unsicher, welches Futter das gesündeste ist und ihrem Vierbeiner alle wichtigen Vitamine und Nährstoffe liefert, die es für ein gesundes Leben braucht.
Es gibt viele verschiedene Hundefutterarten und alle haben ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile. Außerdem gibt es verschiedene Futterarten, die ganz spezifisch auf das Alter oder die Rasse des Vierbeiners zugeschnitten sind. Ein Welpe benötigt anderes Futter als ein Hundesenior, eine kleine Hunderasse sollte entsprechend kleinere Brocken fressen, wohingegen große Hunde zur idealen Pflege ihrer Zähne eher große Stücke benötigen. Welpenfutter unterstützt die Tiere in ihrem gleichmäßigen, gesunden Wachstum und versorgt sie mit Proteinen und Kalzium, die sie für einen gesunden Körperbau benötigen. Und ein älterer Hund benötigt Senior-Futter, das besonders leicht verdaulich und energiereduziert ist.
Trockenfutter für den Hund:
Praktisch und lecker
Die Fütterung mit trockenem Hundefutter ist überaus praktisch. Es ist länger haltbar als feuchtes Futter und lässt sich einfach füttern. Auch Transport und Lagerung sind aufgrund des Entzugs von Wasser unkompliziert. Zudem wirkt sich dieses Futter positiv auf die Zahngesundheit des Hundes aus. Die Futterportionen können relativ klein ausfallen, weil das Futter aufgrund seiner hohen Energiedichte ein geringeres Volumen hat. Der Feuchtegehalt liegt nur bei 3 bis 10 Prozent. Mit einem hochwertigen Hundefutter wird der gesamte Nährstoffbedarf des Hundes gedeckt und das Tier erhält alle wichtige:
- Mineralien
- Vitamine
- Spurenelemente
- Ballaststoffe
die für ein langes und gesundes Hundeleben wichtig sind. Die fehlende Feuchtigkeit kann nach Bedarf mit Wasser ausgeglichen werden, viele Hunde lieben trockenes Futter in warmem Wasser.
Neben verschiedenen Trockenfutterarten für die einzelnen Lebensphasen und speziellen Rassen gibt es auch unterschiedliche Herstellungsverfahren.
Extrudiertes Trockenfutter:
Altbewährt und leicht verdaulich
Der Klassiker unter den Trockenfutterarten für Hunde ist extrudiertes Trockenfutter. In der Herstellung werden die zusammengemischten Zutaten auf circa 150 Grad erhitzt und dann in ihre Form gepresst. Dabei wird die Temperatur noch weiter auf bis zu 300 Grad erhöht.
Der Vorteil dieses Verfahrens: Das Futter kann vom Hund leichter verdaut werden, weil die Grundstruktur der einzelnen Zutaten durch die hohen Temperaturen aufgespalten wird. Das Hundefutter wird somit quasi vorverdaut. Die einzelnen Brocken sind sehr leicht und quellen im Wasser, oder später im Hundemagen, stark auf. Leicht verdauliches Hundefutter
Kaltgepresstes Trockenfutter: Fördert die Darmaktivität
Ohne Zuführung von Wärme wird kaltgepresstes Trockenfutter produziert. Durch den Pressdruck entsteht eine Temperatur von nur circa 50 Grad. Dabei bleibt die Grundstruktur der Zutaten erhalten und der Hund muss das Futter intensiver verdauen. Der Vorteil: Die Darmaktivität und natürliche Darmreinigung beim Hund werden angeregt. Die Futterbrocken sind schwerer, zerfallen im Wasser und quellen im Magen des Hundes nicht auf.
Gebackenes Hundefutter: Quillt nicht auf
Bereits vor 150 Jahren gab es gebackenes Hundefutter als erstes Fertigfuttermittel. Dabei werden die einzelnen Zutaten fein gemahlen, zu einem Teig vermischt und maschinell in Formen ausgestochen. Bei mindestens 120 Grad werden in einer Backzeit von circa 30 Minuten die Brocken ausgebacken. Durch die hohe Hitze ist das Futter vorverdaut und es besteht die Gefahr, dass Vitamine verloren gehen. Außerdem quellen die Brocken im Hundemagen nicht auf und ist somit ein leicht verdauliches Hundefutter.
Die Vor- und Nachteile von Trockenfutter
Die Vorteile beim Trockenalleinfutter überwiegen. Es ist preisgünstig, hat eine hohe Energiedichte, ist einfach zu lagern und zu transportieren. Dabei entsteht verhältnismäßig wenige Verpackungsmüll im Vergleich zu Dosenfutter. Die Auswahl an Trockenalleinfutter ist außerdem sehr groß.
Nachteile sind, dass diese Fütterungsart oft schlechter akzeptiert wird und es zur Einlagerung von Futtermilben kommen kann.
Halb-feuchtes Hundefutter: Hoher Feuchtigkeitsanteil und gute Haltbarkeit
Halbfeuchtes Hundefutter, auch bekannt als Semi-Moist oder Soft Brocken, zeichnet sich durch einen hohen Wasseranteil bzw. der Feuchtigkeit von circa 15 bis 30 Prozent aus. Bei der Herstellung werden die Zutaten vermischt und anschließend in Wasser oder Fleischsaft gegart. Der Breit wird danach vermengt, geknetet und zu einem Strang verpresst, aus dem schließlich die einzelnen Brocken geschnitten werden.
Durch den Zusatz von Konservierungsstoffen ist halb-feuchtes Trockenfutter haltbar. Die Brocken sind elastisch und weich, erinnern in ihrer Konsistenz aber an natürliche Fleischstücke.
Die Vor- und Nachteile von halb-feuchtem Hundefutter
Ein großer Vorteil von halb-feuchtem Hundefutter ist die gute Akzeptanz. Außerdem kann es auch als Leckerchen eingesetzt werden. Ein Nachteil von halbfeuchtem Hundefutter ist, dass die Lagerung anspruchsvoll ist.
Nassfutter: Höchster Feuchtigkeitsanteil und gute Haltbarkeit
Nassfutter für Hunde hat einen hohen Feuchtigkeitsgehalt von circa 75 bis 80 Prozent. Bei hochwertigen Produkten stammt das Wasser aus den Rohstoffen des Futters oder aus der Zusetzung von Dampf. Bei der Herstellung werden die Bestandteile des Futters zerkleinert, roh in die Dose gefüllt und unter Druck auf circa 120 Grad erhitzt. Auf diese Weise werden nicht nur die Zutaten gegart, sondern auch haltbar gemacht. Der Zusatz von Konservierungsstoffen ist nicht notwendig.
Hundebesitzer haben die Auswahl zwischen Weißblechdosen, Kunststoffpellen und Kartons. Weißblechdosen sind besonders gut wiederverwertbar und unbedenklich in Bezug auf Schwermetallbelastung und Korrosion, weil moderne Beschichtungstechnologien angewendet werden. Ein Nachteil an Futter in Dosen ist, dass sie relativ schwer und unpraktisch zu lagern sind. Kunststoffpellen haben den Vorteil, dass sie ein sehr niedriges Eigengewicht haben und weniger Verpackungsmüll anfällt. Die Lagerung ist jedoch durch die Wurstform etwas komplizierter, weil sie sich nicht stapeln lassen. Hundefutter in Karton lässt sich platzsparend lagern und die Kartons haben ein geringes Eigengewicht. Allerdings ist das Recycling komplizierter, da die Kartons in der Herstellung aufwändig mehrfach beschichtet werden.
Die Vor- und Nachteile von Nassfutter
Die Vorteile vom Nassfutter für Hunde sind die meist hohe Akzeptanz und der hohe Flüssigkeitsanteil. Nachteilig ist der geringe Energiegehalt des Futters bei verhältnismäßig hohem Volumen und Gewicht. Außerdem entsteht viel Verpackungsmüll.
Barf: die natürlichste Ernährung für den Hund
Wer seinen Hund natürlich und artgerecht ernähren will, wird beim Barfen fündig. Barf bedeutet Biologisches Artgerechtes Rohes Futter. Hierbei werden Fleisch, Innereien und Knochen roh verfüttert. Für eine optimale Versorgung des Hundes wird das natürliche Futter mit Gemüse, Obst, Kohlenhydraten sowie Vitaminen und Mineralstoffen ergänzt. Das Fleisch wird sowohl frisch als auch bequem portioniertes Frostfutter angeboten.
Die Vor- und Nachteile von Barf
Vorteile des Barfens sind die hohe Akzeptanz des Futters, der hohe Anteil an Flüssigkeit und die Möglichkeit zur individuellen Rationierung. Nachteilig ist die kostenintensive Lagerung, da ein Gefrierschrank nötig ist. Außerdem ist der Kühltransport recht aufwändig und es besteht die Gefahr der Übertragung von Viren, Parasiten und Salmonellen, sowie ein Risiko von Mangelernährung.
Egal, für welche Fütterung sich der Hundebesitzer entscheidet: Wichtig ist, dass der Energie- und Nährstoffbedarf des Hundes ideal abgedeckt wird und das Tier ausreichend mit Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen versorgt wird. Wer auf Nummer sicher gehen und auf die Gabe von Ergänzungsmitteln verzichten will, greift zu Futter, das als „Alleinfutter“ gekennzeichnet wird. Dabei garantiert der Hersteller eine optimale Zusammensetzung.